Neues Wertschätzen
Wir schliefen etwas länger. Ausgeruht trafen wir uns beim Morgengebet und erfuhren unser Lagermotto: Spurensuche. Wir wollen an bestimmten Orten Zeichen finden, im Innen wie im Außen.
Am Morgen nahmen wir uns Zeit, über unsere Bedürfnisse und Rahmenbedingungen zu sprechen. Das Regelwerk unterschrieben alle mit gutem Gewissen.
Und nach dem Mittag ging es los. Wir machten uns auf und pilgerten zum Highlight der Region, dem „Le Mont St. Michel“, einer Abtei auf einem Felsen mitten im Meer. Wegen der starken Gezeiten ist der Fels bei Ebbe zu Fuß erreichbar und bei Flut komplett mit Wasser umgeben. Von weitem sahen wir die lange Turmspitze stolz aus dem Meer herausstechen, das Zusammenspiel aus Natur und mittelalterlicher Architektur beeindruckte.
Wir waren nicht die einzigen. Tausende strömten über die Brücke zum Felsen. Auf dem Weg halfen wir einer Familie, den jüngsten Sohn trug David bis vor die Tore des Städtchens. Es war laut, voll, eng, touristisch und wunderschön. Der Eingang erinnert an Disneyland, unzählige Souvenir- und Süßigkeitenshops begleiten die Besucher auf den Stufen nach oben.
Das Wunder des Westens, wie der Ort auch genannt wird, hat etwas Besonderes. Neben der viel zu vollen Hauptstraße gibt es unzählige kleine, steile Wege und Treppen, die rund um die Abtei führen.
Um 17.00 Uhr hatten wir uns für einen eigenen Gottesdienst in der Eglise Saint-Pierre – du Mont-Saint-Michel angemeldet, und einige Fremde feierten mit uns. Es war eine aufregende Atmosphäre, an einem Ort, der von Menschen durchströmt wird, die eigene Messe zu erleben.
Zurück im Lagerhaus feuerten wir die Kohle an und genossen unter blauem Himmel das Abendessen und beendeten den Tag mit einem Interview über persönliche besondere Orte.